Vereinschronik von 1955 bis 1959
 
Aus den ersten Jahren des Vereins ist sehr wenig bekannt. Nur soviel, dass sich Hüttenhauser zusammengefunden haben und den Schützenverein gründeten. Aus dem Protokoll von der Fahnenweihe 1955 geht hervor, dass folgende Gründungsmitglieder für 25järhige Mitgliedschaft geehrt wurden: Anton Haag (Dysmas), Anton Haag (Wirtssepp), Xaver Haag (Wirt), Georg Haag sen. und Xaver Hofmayer. Demzufolge muss es sich hierbei um die tatsächlichen Gründungsmitglieder gehandelt haben. Diese wurden im Jahr 1955 zu Ehrenmitgliedern ernannt. Es soll damals auch ein Zimmerstutzen existiert haben. Durch den zweiten Weltkrieg und dem Verbot der Schützenvereine war der Verein nur noch am Papier existent. Erst am 8. November 1952 trafen sich Georg Haag (Dysmas), Martin Haag, Georg Haag (ehem. Lagerhaus), Ludwig Stangl, Hans Stangl, Lorenz Meisl, Albert Schäringer, Josef Schneider, Anton Schneider, Xaver Haag (Wirt) und Xaver Mehringer zur Wiedergründungsversammlung. Die Versammlung wurde damals begleitet von den Riedenburger Schützenbrüdern Daubmeier und Kiendl. Hier entschloss man sich auch, zur Schützensektion Riedenburg beizutreten, die sich damals formiert hatte. Zum 1. Vorstand wurde Albert Schäringer gewählt, 1. Schützenmeister wurde Martin Haag, 2. Schützenmeister Lorenz Meisl sowie Schriftführer und Kassier Georg Haag. Das Vereinslokal war der damalige Wirt von Hüttenhausen. Bereits im ersten Jahr der Wiedergründung wird von zahlreichen Aktivitäten berichtet. So wurde ein regelmäßiges Training während der Schießsaison angesetzt. Dort ist vermerkt, dass „an Samstagen, an denen ein Festtag folgt (z.B. Kirchweih) fällt das Schießen aus“. Zur Dauereinrichtung wurden der Schützenball mit Christbaumversteigerung und das Königsschießen. Schützenkönig wurde damals, wer die höchste Ringzahl aus 6 Übungen á 10 Schuss erzielt. Heute wird der beste Tiefschuss (Blattl) gewertet.
Nachdem der Verein damals so gut wie kein Geld hatte und ebenso die Bevölkerung noch die Nachkriegsjahre spürte, kamen die damaligen Wiedergründer auf eine gute Idee. Sie sammelten von den Bauern der Ortschaften Weizen. So kamen zehn Zentner zusammen, die dann verkauft wurden. Von dem Verkaufserlös wurde das erste Gewehr angeschafft.
Beschlossen wurde ebenso, dass der Schützenverein in den Monaten Januar und Februar ein Theaterstück spielt.

Hier ein Theaterstück Anfang der 50er Jahre. Einstudiert von Lehrer Köstler
Protokoll Nr. 1 von der Wiedergründung am 8. November 1952

Die Schießstände wurden mehrmals verlegt. Anfangs waren die Schützen beim Wirt in Hüttenhausen auf dem Tanzboden, ab 1966 beim Weiglwirt in Offendorf, hier ebenfalls im Saal. Erst im Jahr 1976 wurden fünf Stände beim Vereinswirt Schlagbauer in Oberoffendorf eingerichtet
Anfangs war es gute Tradition, auf Scheiben zu schießen. Eine ganze Reihe von Scheiben erinnert an die damalige Zeit.
 
 
Eines der herausragenden Ereignisse in der Vereinsgeschichte war die Fahnenweihe 1955.
Der Festumzug führte mit 21 Vereinen durch Hüttenhausen, der ehemals selbständigen Gemeinde. „Bei freundlichem Wetter und großer Beteiligung (ca. 1.000 Personen) verlief das Fest in glänzender Weise“, so das von Maria Dick geführte Protokoll. Schirmherr war der damalige Landrat Franz Lang. Er stiftete einen Pokal im Werte von 50 DM.

Als Festmusik spielte die Musikkapelle Altmannstein.
Als Festplatz stellte Alfred Schulze (Feichtbauer) seine Wiese zur Verfügung.
Sämtliche Arbeiten wurden von allen beteiligten Schützenbrüdern unentgeltlich verrichtet.

Aus dem Protokoll:
„Festwirt war Xaver Haag. Er ist seiner Aufgabe in mustergültiger Weise nachgekommen.“ Den Festgottesdienst zelebrierte Expositus Alfons Lichtenwald. „Verlauf, Durchführung und Vorbereitung des Festes fanden bei allen Gästen Anerkennung.“



Erinnerungsbänder an unserer Vereinsfahne
   
Bis 1955 wurde noch richtig auf die Scheiben geschossen. Erst später schoss man auf Blattscheiben.

 
Ein Blick in das Kassenbuch von 1959 zeigt die spärlichen Finanzen.


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